Tür Nr. 7 Lana del Rey
Beiträge von Vaalser4
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Upps, sorry. Falscher Thread, in der Tat
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Hinter Tür Nr. 7 Lana del Rey
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Kapitel 6
Der enorme Fuß, steckend im schweren Sportschuh, traf das Brandenburger Tor. Die Säulen flogen darauf schlagartig auseinander, die Quadriga fiel runter, landete auf dem Schuh und taumelte anschließend den gigantischen Schnürsenkel entlang, mittlerweile in Einzelteile zerfallen, auf den Boden. Das alles begleitet von einem unheimlichen Donnern.
Die Menschen ums nun zerstörtem Tor rannten in alle Windrichtungen, sie flohen vor der Riesin und um den herumfliegenden Trümmerndes Brandenburger Tores zu entkommen. Die gigantische Basketballspielerin schien das alles nicht zu interessieren. Sie trat sogar auf ein paar Trümmer, worunter zwei Opfer lagen, und erlöste diese so aus ihrem Elend.
Genau wie am Sportplatz blieb die Riesin ein paar Dutzend Meter von Heinz stehen und sah auf den Trainer herab.
BOING! Der Ball prallte mit voller Wucht auf den Boden. Heinz konnte sich kaum auf den Beinen halten. Geschickt fing die Riesin ihm ohne zu schauen auf und steckte den Ball abermals unter ihrem Arm.
"Machen wir Lockerungsübungen?", fragte sie. Ihre Stimme war nicht laut oder tief, es klang so, als ob eine normalgrosse Frau neben Heinz stand.
Die Riesin sah stumm auf ihm herab. Heinz, schwer atmend, sah sie an. Der Anblick war so surreal. Sein Hirn konnte die gewaltige Masse an Frau, welche da vor ihm stand, kaum verarbeiten, alleine schon ihre Füße waren einfach unglaublich. Unter einer Spitze ihrer Sportschuhe lag ein Mann, unverwundet, der langsam und kreidebleich darunter wegkrabbelte. Mit den anderen Fuß stand sie auf Trümmern einer Steinsäule des Tores, welche unter ihrem Gewicht zu Pulver zerbröselt war.
Manche Menschen blieben stehen und blickten ebenfalls zu ihr hoch. Ein paar weinten hysterisch, andere waren nur sprachlos. Aber es gab auch ein einige, welche auf die Knie gefallen waren und die Hände zusammengeschlagen hatten, als ob sie die Riesin anbeteten.
Eine Gruppe japanischer Touristen machten Fotos und filmten sie, zwei von denen rieben sich sogar zwischen ihre Beine. Der Trainer sah, dass die Riesin weiterhin unverwundet war. Sogar ihre Schuhe waren makellos, keine Kratzer, nichts. Und das, obwohl sie durch zahllose Gebäude gelaufen war und ihre Beine mehrere Viadukte und Zugbrücken gerammt hatten. War sie tatsächlich unzerstörbar, wie er schon vermutete? Konnte sie problemlos durch das solideste Material hindurch gehen, ohne auch nur ihre Schuhe zu zerkratzen oder ihre Socken zu zerreißen?
Der Anblick dieses Ungetüm gab Heinz neue Kraft. Ohne zu antworten sprang er auf das Rad und radelte weiter, wie wild die "Unter den Linden" Straße herab. Er brauchte weder die Beben zu spüren vom Aufprall ihres Balles, noch ihre Frage, gegen wen sie spielen würde, zu hören, um zu wissen, dass die Riesin ihm abermals folgte.
Fortsetzung folgt.
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Türchen Nr. 6 Scarlett Johnasson
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Und hinter Tür Nr. 5 Taylor Swift
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Alles verbessert
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Alles verbessert
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Türchen Nr. 4 Barbara Palvin
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Kapitel 5
Eine Straßensperre! Auch das noch! Metallzäune, Rot- weiße Plastikstreifen und ein paar quer geparkte Streifenwagen. Heinz fluchte und sprang aus seinem Wagen. Überall um ihm herum rannten und schrien Menschen, hupten Autos und heulten Sirenen. Polizisten versuchten verzweifelt, die panischen Menschen ordnungsgemäß weiterzuleiten, aber es hatte kaum Sinn. Es herrschte das Chaos.
Heinz sah hinter sich. Die Riesin kam langsam laufend näher und guckte ihm immer noch an, ihr Gesicht weiterhin ohne Emotion. Was für eine gewaltige Frau! Heinz konnte sich diesen Gedanken einfach nicht verkneifen. Er musste zugeben, wäre sie normallgross, jedenfalls normalgross für eine Basketballspielerin, hätte er sie durchaus mittrainieren lassen.
"Sie tötet uns alle!"
Das Jammern einer Frau neben ihm brachte ihn wieder zurück in die Realität. Heinz musste weg, nach Hause. Er sah sich um. Da lag ein verlassenes Fahrrad. Damit konnte er weiter.
Heinz rannte hin, griff es und radelte, die Befehle schreienden Polizisten ignorierend, blitzschnell durch die Sperre. Ein Polizist versuchte noch, ihm zu greifen, aber Heinz war schneller. Am anderen Ende der Sperre angekommen legte er einen Zahn drauf und radelte, was das Zeug hielt.
Die Riesin verfolgte ihm weiterhin. Die Straßensperre beendete sie effizient.
Sie trat darauf.
Alles, Metallzäune, Polizisten, rotes Band und Polizeiautos, alles verschwand unter einem ihrer Schuhe. Auch Heinz' Auto musste dran glauben. Es quietschte kurz bevor es unter der Ferse des Schuhs zu einer hauchdünnen Scheibe zusammengepresst wurde.
Langsam laufend ging die Riesin weiter, den Trainer auf seinem Rad folgend, Sätze wie "Wo trainieren wir?" oder "Wann ist das Spiel?" von ihr gebend.
Ganze Menschengruppen wurden zertreten, ein Viadukt von ihren mit Sportsocken bekleideten Wade demoliert, eine Kreuzung mitsamt Ampeln in den Boden gepresst. Der Ball schlug mit Wucht auf den Boden, die Riesin fing ihn danach geschickt wieder auf. Alles, was er erwischte war ebenfalls verloren. Egal, ob Auto, Mülleimer, Sitzbank oder Mensch, der Ball machte alles genauso platt wie die Schuhe der 250- Meter Gigantin.
Manche blieben, statt wegzurennen, wie versteinert am Straßenrand stehen, voller Entsetzen zu ihr hochblickend.
Eine Mutter mit einer sechsjährigen Tochter standen halb verborgen in einer Gasse als die Riesin vorbeilief, drei geparkte Autos auf einmal plättend. Die Mutter sah erstarrt vor Schreck zu ihr hoch und hatte ihre Tochter als Schutz hinter sich geschoben. Das Mädchen jedoch guckte neugierig von hinter ihr zur Gigantin hoch und lachte.
"Wow! Mama? Darf ich auch Basketball spielen? Ich will später auch so groß werden!" sagte sie voller Enthusiasmus als die Riesin vorbeigelaufen war.
Nachdem das Mädchen eine schallende Ohrfeige bekommen hatte, zerrte die Mutter sie durch die Gasse weg.
Heinz radelte wie verrückt weiter. Er musste seine Wohnung so schnell wie möglich erreichen, um sich mithilfe der Affenpfote dieses Monstrum vom Hals zu schaffen. Das war sein einziger Gedanke. Jedes Geräusch von knackenden Bäumen, quietschende Autos und vor allem dumpfes Schmatzen, wenn die Riesin Menschen erwischte, fuhr den Trainer durchs Mark. Während er die Beben hinter sich spürte, wann immer die 250- Meter Riesin mit dem Ball dribbelte, schoss er im Tiergarten-Park hinein.
Bernd war nervös. Er saß auf einer Bank im Tiergarten und wartete auf seinen Blind Date. Er hatte die junge Frau über einer Webseite kennengelernt, und sich mit ihr im Park verabredet.
Zum x-ten Mal sah er auf sein Handy und las den Chat.
"Ich bin Profi-Basketballspielerin" hatte sie geschrieben.
"Toll, dann bist du ja vielleicht größer als ich. Bin 1,78m"
"Ja, bin größer
"
"Wie groß denn?"
"Lass' dich überraschen ;)"
Bernd sah auf als irgendein Bekloppter an ihm vorbeiraste auf seinem Fahrrad. Als ob der Teufel hinter ihm her war, so schnell fuhr der Kerl.
"Verrückter," dachte er und sah sich um, ob sein Date noch nicht ankam.
Dann sah er sie. Eine riesige Frau, im Basketballkleidung und mit einem gigantischen Ball dribbelnd kam langsam durch den Tiergarten auf ihn zu.
Die 250 Meter große Riesin zertrat dutzende Bäume mit jedem Schritt. Sogar die dicksten Stämme brachen wie Streichhölzer unter ihrem unfassbaren Gewicht. Hunderte Vögel flogen wild schreiend aus den noch stehenden Bäume auf, Parkbänke blieben verwandelt in Holzsplitter in den Boden begraben zurück. Enorme Fußabdrücke im nun braunen Grass rundete die Zerstörung ab.
Bernd sah mit weit offenen Augen zu. Er ließ unbewusst sein Handy fallen. Urin lief sein Hosenbein runter.
Zitternd sprang er auf und rannte wie wild davon. Er schwor sich, dass er sich demnächst nur noch mit Profi-Turnerinnen verabreden würde....
Heinz war inzwischen durch den Tiergarten geradelt und näherte sich dem Brandenburger Tor. Es war nicht mehr weit zu seiner Wohnung, aber er war erschöpft. Als er unter die Säulen des Tores geradelt war, konnte er nicht mehr. Er hielt an.
"Was habe ich da bloß getan?..." dachte er, nach Luft japsend. "Die Affenpfote soll doch die Wünsche erfüllen wie sie gemeint sind... wie ist denn das möglich?" Heinz atmete schwer. Er musste weiter, wohl wissend, dass die Riesin ihn folgen würde. Aber einmal zu Hause angekommen konnte er sie wegwünschen.
Er drehte sich um und sah sie ankommen. Ein Abteil einer verlassenen Straßenbahn gab quietschend ihrem Gewicht nach als sie gleichgültig drauftrat, der nächste Schritt zertrat einen Straßenkiosk, zwei Motorräder und ein großes Gebüsch.
Das Brandenburger Tor ist mit 26 Meter Höhe imposant, aber gegen die Riesin erschien es fast komisch klein. Es kam ihr noch nicht einmal bis ans Knie. Heinz sah die Riesin immer näher kommen, das Tor um Längen überragend. Als die Gigantin das Tor erreicht hatte, passierte das Unvermeidbare.
Fortsetzung folgt.
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Tür Nr. drei. Emma Watson, wen sonst?
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Tür Nr. 2, Joy Corrigan
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Kapitel 4
Heinz' Mund klappte auf. Was? Wie? Er konnte nur mit weit aufgerissenen Augen zu der Riesin hochblicken. Er spürte, wie seine Knie weich wurden. Dieses Wesen, das rücksichtslos ganze Häuser zertreten konnte (und das auch tat) wollte ernsthaft hier Basketball spielen?
Die Riesin, größer als das größte Bauwerk, das Heinz je gesehen hatte, sah stumm auf ihm herab. Den Ball hielt sie inzwischen unter einen Arm, die Hand des anderen auf der Hüfte. Wind spielte mit ihrem Haar. Bis auf das Zwinkern ihrer Augen und das sanfte Heben und Fallen ihres Brustkorbes während sie atmete stand die Riesin still wie eine Statue.
Heinz, fassungslos, sah sie von unten bis oben an.
Die etwa zwanzig Meter lange Kantine lag völlig geplättet unter ihrem Fuß. Anstelle des Bauwerks sah Heinz nur noch ein gigantischen weißen Sportschuh, komplett mit Markenname und gebundenen Schnürsenkeln. Enorme Socken bedeckten ihre Wade halbwegs. Heinz' Blick glitt die muskulöse, aber trotzdem weiblich geformte Waden hoch bis an ihre Knie, welche sich etwa 50 Meter über den Boden befanden. Ihre Schenkel verschwanden in die für Basketballspieler typische Sporthose. Ihr enormer Torso, bekleidet mit dem Trikot des Vereins, folgte, als der Trainer weiter zu ihr hochblickte. So was von enorm!
Ihre Arme waren genau wie ihre Beine eine Kombination von Muskeln und Weiblichkeit. Heinz sah weiter zu ihr hoch. Ihr Gesicht war hübsch, verriet aber weiterhin keine Emotion. Die Riesin wirkte wie eine Frau Anfang zwanzig.
So furchterregend ihre Größe sie machte während sie da vor ihm stand, sich offensichtlich nicht darum scherend, dass sie gerade eine Kantine und ein paar Bäume zertreten hatte, Heinz musste unbewusst zugeben, sie hatte auch etwas Erotisches. Die Anwesenheit einer solchen gigantischen Frau, ihre schwindelerregende Größe, aus irgendeinem Grund wirkte sie gleichzeitig furchterregend und sexy.
Der Trainer zuckte und wurde so aus der kleinen Trance, in welche den Anblick der Riesin ihm versetzt hatte, gerissen. Er wollte etwas sagen, aber sein Mund war trocken. Es kam nur ein Krächzen heraus. Schlagartig wurde ihm alles klar. Die Affenpfote! Er wollte die größte Spielerin haben und jetzt... jetzt stand da eine Riesin dessen Füße kaum, wenn überhaupt, auf ein Basketballfeld passten.
Heinz dachte nicht länger nach. Er musste so schnell wie es ging nach Hause gelangen, damit er mit der Affenpfote dieses Ungetüm wegwünschen konnte. Er rannte davon, zu seinem Auto.
Als er an ihren Schuh vorbeirannte, wagte er einen schrägen Blick. Der Trainer konnte sich nur über die Größe des Sportschuhs wundern, jetzt wo er so dicht an der Riesin vorbeirannte. Die Gummischicht unter der Sohle reichte bis an seine Schultern. Wie konnte es nur solche großen Schuhe geben? Und wie konnten jemanden solche Schuhe passen? Alleine schon im Inneren des Schuhs gab es genug Platz, um ausgiebig zu trainieren. Heinz wusste jetzt, wie sich eine Ameise fühlte, wenn sie an einem Menschen vorbei krabbelte.
"Hoffentlich dreht sie sich nicht um und zertritt mich so," spukte es durch seinen Kopf als er zum Parkplatz rannte. Er erschrak, als er dort zwei riesige Fußabdrücke sah, mit darin eine Handvoll geplättete Autos. Zum Glück hatte die Riesin sein eigenes Auto verfehlt, obwohl es jetzt quer in der Parklücke stand, verschoben dank den Beben.
"Weg, weg, ich muss hier weg," dachte Heinz als er zitternd die Tür aufschloss.
RUMMS! Die Riesin drehte sich tatsächlich um, wobei ihre Schuhe den Schutt der Kantine wegfegten, als ob es Styropor war. Ihr enormer Ball ließ sie wieder auf den Boden schlagen und verwandelte so ein weiteres Auto in einer platte Metallscheibe.
Heinz starte fieberhaft den Wagen und fuhr davon. Aber sehr zu seinem Entsetzen sah er im Spiegel, das die Riesin ihm folgte.
"Gegen wen spielen wir?" hörte er sie fragen.
Heinz sah jetzt, wo die Riesin gelaufen hatte. Riesige Fußabdrücke verrieten ihren Weg, Abdrücke mit darin zermatschten Bäumen, geplättete Autos, verbogene Straßenlaternen und, sehr zu Heinz' Grauen, Leichen. Mit Blut durchtränkte Kleidung mit kaum wieder zu erkennenden Menschenresten lagen in jenen Fußabdrücken, Opfer, welche der Riesin nicht entkommen konnten. Heinz wurde flau im Magen.
Nach Hause fahren ging gar nicht so einfach, denn in Berlin herrschte das Chaos. Die 250 Meter große Riesin hatte schon für Panik und Zerstörung gesorgt, welche den Verkehr stocken ließ. Heinz musste vorsichtig manövrieren und andere Flüchtende ausweichen, während hinter ihm die Riesin auf alles und jeden trat, was sich unglücklicherweise in ihrem Weg befand. Ihre schweren, weißen Basketballschuhe zertraten Häuser aus soliden Beton als ob sie aus verrottetes Holz gemacht waren, sogar ganze Wohnblocks zerbröselte die Riesin mit spielerischer Leichtigkeit während sie etwa dreihundert Meter hinter Heinz' Auto herlief. Es schien, als ob sie aus beinhartem Material gemacht war, denn sie lief durch alle massiven Bauwerke wie durch Luft.
Ihr Ball, mit denen sie jede paar Sekunde dribbelte, schlug große Löcher im Boden, begleitet von kleinen Beben. Auch der Ball zerstörte mühelos was er erwischte, sei es Mensch oder Gegenstand. Heinz sah, wie der Ball auf einen rennenden Mann schlug, ihn schlagartig tötete und seine Leiche am Leder kleben blieb, bis sie sich halbwegs in der Luft davon löste und runterfiel.
Ab und zu warf sie den Ball gegen ein Hochhaus, das nach dem Aufprall in sich zusammenfiel und einfach umkippte. Der Ball sprang zurück, die Riesin fing ihn geschickt auf. Dann wieder ließ sie ihn kurz auf einer Fingerspitze herumdrehen bevor sie weiter dribbelte. Und das alles ohne Heinz aus den Augen zu verlieren.
"Die Affenpfote! Ich muss nach Hause und mir die Affenpfote schnappen," dachte Heinz wieder. Nur so konnte er sich dieses Monstrum vom Hals schaffen. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg, der zu allem Überfluss auch noch von der Polizei gesperrt war.
Fortsetzung folgt.
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Zum Abschluss des Jahres wieder ein Advenetskalender mit jeden Tag ein Bild einer Promi als Riesin. Fangen wir mit Türchen Nr. 1 an, Kaley Cuoco
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Und Bild 21 bis 31
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Und hier dann 31 bilder für den Dezember
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Alles verbessert. Tja, kein Wachstum. Heinz wünschte sich halt die grösste Spielerin, und nicht dass eine seiner Mädels die Grösste werden sollte
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Kapitel 3
Als Heinz am nächsten Tag die Kantine betrat, dachte er an seinem Wunsch. Würde man ihm gleich sagen, man hätte eine neue Spielerin angeheuert, eine, die sich als Mega-Talent entpuppen würde? Vielleicht saß die Schwester oder Freundin einer anderen Spielerin da, möchte mal mitspielen und bekäme das neue, große Talent? Aber nein, in der Kantine sah er nur bekannte Gesichter und keiner schien irgendeine Neuigkeit zu haben. Na ja, es würde noch eine halbe Stunde dauern, bis das Training anfing, und es waren erst nur ein paar Leute eingetroffen. Vielleicht kam die neue Starspielerin ja noch.
Die Frau hinter dem Tresen schenkte Heinz einen Kaffee ein, und plauderte über das Wetter. Ja, es war schön sonnig, ideal um draußen auf dem Feld zu trainieren. Der Manager war auch da, und äußerte, mal wieder, seine Sorgen um den Verein. Drei der Spielerinnen saßen an einem Tisch und schauten auf ihre Handys. Heinz, die Zeitung lesend, sah immer erwartungsvoll auf, wenn jemand die Kantine betrat. In den nächsten dreißig Minuten kamen allerdings nur jene Leute herein, die auch sonst immer anwesend waren beim Training, und keiner sah so aus, als ob er irgendetwas Interessantes zu sagen hatte. Und kein neues Mädel das was mitmachen wollte oder so. Nichts.
"Ok, alle raus zum Feld!", rief Heinz als es Zeit war, mit dem Training anzufangen. "Heute trainieren wir mal wieder draußen!" Die Mädels standen auf und gingen in die Umkleide. Heinz ging schon mal raus, eine Tasche mit Bällen und Sonstiges in der Hand. Auch draußen stand niemanden.
Einige Zeit später saß Heiz vor der Sporthalle auf einer Bank und sah die Mädels beim Training auf dem Feld zu. Seine Gedanken schweiften wieder ab zu seinem Wunsch von gestern. War es nur ein dummer Witz gewesen? Nein, so war sein alter Freund nicht. Schlau, ja, exzentrisch auch. Aber keiner, der sich solche dummen Scherze erlaubte. Und auch nicht der Typ, den man einfach hereinlegen konnte mit Geschichten über magische Affenpfoten.
Aber Heinz zweifelte. In der Sporthalle war jedenfalls keine neue Spielerin erschienen, und er hatte auch nicht gehört, dass das Management jemandem angeheuert hatte.... Na, vielleicht würde ja gleich eine der Mädels kommen und sagen, eine Freundin oder so wäre interessiert an Basketball... oder nach dem Training kam da jemand....
"Oder vielleicht ist das alles nur abergläubischer Unsinn," rundete Heinz seine Gedanken ab, holte tief Luft und stand auf, und die Spielerinnen neue Anweisungen zu geben.
Zuerst merkte er es kaum.
Ein sanftes Beben.
Zwei Sekunden später ein weiteres Beben, etwas stärker. Und dann ein Drittes, noch stärker.
Heinz hörte in der Ferne Schreie, hupende Autos und... ja, das war eine Sirene. Einen Schwarm Vögel flog kreischend aus den Birkenbäumen neben der Kantine weg.
Dann sah er sie. Eine riesige junge Frau kam auf den Sportplatz zu. Sie hatte dunkelbraunes Haar, welches bis auf ihre Schultern hing. Ihre dunkelblauen Augen auf Heinz gerichtet, lief sie was man langsam nennen würde, wenn sie normalgross gewesen wäre.
Heinz sah, dass sie Basketballkleidung trug, sehr zu seiner Überraschung auch noch in den Farben seines Vereins! Sogar die Namen der Sponsoren standen auf ihrem riesengroßen Trikot.
BOING! Sie hatte einen Basketball dabei, ihrer Größe angepasst, mit welchem sie alle zwei, drei Sekunden dribbelte. Als er Ball auf den Boden aufschlug, bebte es erneut.
Die Mädels des Teams und die Assistenten rannten kreischend davon. Die Tür der Kantine flog auf und die Bardame, Manager und ein paar andere rannten panisch heraus.
Keine Sekunde zu früh.
Denn gerade als der Letzte herausgerannt war, trat ihr gewaltiger Fuß, steckend in einen riesigen Sportschuh, rücksichtslos auf die Kantine. Das mächtige Schuhwerk und vor allem die unglaubliche Masse der Riesin, welche es trug, zerbröselte das Dach und die Ziegelmauern wie dünner Putz. Fensterglas zersplittere, Staub und Rauch bildeten sich. Donnerendes Krachen ertönte während das Bauwerk widerstandslos ihrem Gewicht nachgab. Alles, was sich in der Kantine befand, die Bar mit all den Getränken, die Holzbänke und -Tische, die Toiletten.... Alles wurde innerhalb einer Sekunde zertreten unter den Schuh der Riesin. Hätte sich noch jemanden da drin befunden, wäre das sein Ende.
Die Riesin blieb stehen, den anderen Fuß neben den, welchen auf der Kantine stand, stellend. Ein paar der Birkenbäume zertrat sie so wie Schilf.
Jetzt konnte Heinz deutlich sehen, wie gewaltig groß sie war. Die Bäume, welche noch standen, wirkten wie Unkraut gegen sie, die Baumkronen reichten kaum bis an ihre Sportsocken. Ein erwachsener Mensch konnte sich unter die etwas nach oben stehende Spitze ihrer Schuhe gegen Regen schützen.
Die Riesin maß 250 Meter!
Und sah ohne Emotion auf Heinz herab!
"Trainieren wir oder haben wir gleich ein Spiel?," fragte sie.
Fortsetzung folgt.
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Alles verbessert. Tja, ein ganz neues Spitzenteam das aus dem Nichts kommt wäre wohl etwas zu auffällig in der Liga, für den DBB und auch für das Management des Vereins und so. Aber eine einzige neue Starspielerin...
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Kapitel 2
Am Tag danach stand Heinz vor der Tür einer prächtigen Villa. Erstaunt sah er auf das imposante, prunkvolle Bauwerk. Hier sollte Gustav wohnen? Als er Berlin verließ war er ein mittelmäßig erfolgreicher Händler gewesen und jetzt.... Er musste wohl gute Geschäfte in Indien gemacht haben.
Gustav bat ihn herein und nachdem die beiden im Gästezimmer etwas geplaudert hatten, wurde Gustav ernst.
"Du kennst doch die Geschichte der Affenpfote, von W.W. Jacobs?", fragte er.
"Nur sehr vage."
"Nun, kurz zusammengefasst, erzählt sie von einer dreiköpfigen Familie, die eines Tages im Jahr 1901 von einem alten Freund besucht wird. Dieser, ein Sergeant-Major der in Indien gedient hat, bringt eine Affenpfote mit, die einem drei Wünsche erfüllt. Aber sie ist verflucht, wodurch der Wunsch zwar technisch gesehen in Erfüllung geht, aber immer ein großer Nachteil daran verbunden ist.... Die arme Familie nimmt die Pfote, entgegen die Warnungen des Freundes, und wünscht sich ein wenig Geld. Es passiert zuerst nichts, aber als am Tag danach der Sohn zur Arbeit gegangen ist, kommt ein wenig später jemanden von der Firma vorbei und sagt, der Sohn hätte einen tödlichen Unfall erlitten. Als kleiner Trost kriegt die Familie Geld von der Firma, genau jener Betrag, den sie sich gewünscht hatten.
Die am Boden zerstörte Mutter wünscht sich ein paar Tage danach das ihr Sohn wieder zurückkommen würde. In der Nacht klopft dann jemanden an der Tür, aber der Vater weiß Bescheid. Er will seine Frau verbieten, die Tür zu öffnen, aber sie hört nicht auf ihm. Der Vater nimmt dann die Affenpfote und spricht den letzten Wunsch aus. Wir wissen nicht genau, was er sich wünscht, aber sobald es der Mutter gelingt, die verriegelte Tür zu öffnen ist keiner da."
"Ein grausames Märchen," sagte Heinz.
"Ja. Aber... es ist eben kein Märchen. Das dachte ich auch immer, aber in Indien habe ich die Wahrheit erfahren. Solche Affenpfoten gibt es, sei es das sie äußerst selten sind. Während meines Aufenthalts habe ich von einem dortigen Freund bekommen, und der wiederum von einem Schamanen. Er warnte mich ebenfalls, das sie verflucht sei, um klarzumachen, dass man sein Schicksal akzeptieren sollte und sich dagegen aufbäumen muss. Mein Freund war froh, sie los zu sein, aber..." Gustav bog sich vorüber zu Heinz "...aber ich habe den Fluch entfernt."
"Wie denn?"
"Ganz einfach. Mein erster Wunsch war das all meine Wünsche mit der Pfote so erfüllt werden sollten wie ich sie gemeint habe, nicht auf irgendeine kranke, verdrehte Art. Und es funktionierte!"
"Ok..." Heinz wusste nicht, worin Gustavs Geschichte führen würde.
"Und es kommt noch besser. Mein zweiter Wunsch war, das ich mit der Pfote so viele Wünsche machen konnte wie ich wollte statt die üblichen drei. Und das klappte auch!" Gustav sah triumphierend zu Heinz.
"Du machst doch wohl Spaß, oder?"
"Nein," sagte Gustav und holte eine Schachtel hervor. Es lag tatsächlich eine Affenpfote drin, an einer Kette aus Messing befestigt.
"Alles was ich habe, diese Villa hier und, das kannst du ruhig wissen, großer Reichtum, habe ich der Affenpfote zu verdanken. Jeder Wunsch wurde mir so erfüllt, wie ich es wollte, ohne negativen Konsequenzen."
Heinz sah mit gerunzelter Stirn auf die Affenpfote.
"Du kannst sie ruhig leihen mein Freund. Vielleicht hilft sie dir ja, Europameister zu werden mit dem Verein. Nur zu!" sagte Gustav Heinz die Schachtel reichend. "Aber denke daran, du musst entweder die Pfote selber berühren oder sie festhalten an der Kette, wenn du dir etwas wünscht, sonst klappt es nicht."
"Na schön," sagte Heinz und nahm die Schachtel. Was sollte es? Er hatte ja sonst nichts zu verlieren. Und nach noch ein Weilchen freundliches Gerede verließ er die Villa.
Wieder zu Hause nahm Heinz die Pfote aus der Schachtel und sah sie genau an. Eine kleine Pfote, noch mit den Krallen dran. Eine etwa zwanzig Zentimeter langen Kette.
Heinz seufzte und hielt die Pfote an der Kette hoch. Er kam sich albern vor, aber er war alleine und, tja, was soll's? Aber was sollte er sich denn wünschen? Einfach wünschen, Europameister zu sein? Nein. Alle Spiele gewinnen ab jetzt? Nein, nein. Einen reichen Sponsor dann? Auch nicht.
Heinz hatte immer daran geglaubt, das man für seinen Erfolg arbeiten musste. Sonst wäre er unverdient. Ja, arbeiten. Spielen für den Titel. Das war es. Er brauchte für sein Team einen Star, jemanden, der das nötige Talent mitbringen würde. Die Beste sollte es sein.
"Ich wünsche mir für meinen Verein die größte Basketballspielerin aller Zeiten!", sagte Heinz, die Pfote an der Kette haltend.
Bildete er es sich ein, oder hatte sich die Pfote kurz bewegt?
Fortsetzung folgt.