Eine wahre Weihnachtsgeschichte

  • Zusammenfassung
    Die Geschichte vom Weihnachtsmann wird 2024 neu geschrieben – ganz nach unserem Geschmack!
    Enthält
    growth
    Blutig
    Nein
    Autor
    Graf Shrinkula

    Hollywood sei Dank haben wir inzwischen ein ziemlich klares Bild vor uns, wenn wir an den Weihnachtsmann denken. Ein netter Opa mit Rauschebart, dickem Bauch und rotem Mantel. Dazu noch ein Schlitten, der vollgepackt mit Geschenken von Rentieren durch den Nachthimmel gezogen wird.

    Nun, soweit die Legende, an die sowieso kein Mensch mehr glaubt. Aber dieses Jahr liegt etwas in der Luft. Die Geschichte vom Weihnachtsmann wird 2024 neu geschrieben – und zwar völlig anders, als wir sie kennen.

    Erkundungsfahrt

    Anfang November machte sich das Forschungsschiff Polarstern mal wieder Richtung Nordpol auf. Planmäßig war das Schiff nach wenigen Tagen im Eis eingefroren und die Besatzung bereitete die ersten Bohrungen vor. Soweit lief alles wie gewünscht, bis ein Knacken im Eis die Forscher aufhorchen ließ. „Wir gehen mal besser an Bord, bis sich das Eis wieder etwas beruhigt hat“, lautete die klare Anweisung. Doch kaum wieder an Deck, konnten die Männer und Frauen beobachten, wie sich ein Riss von der Bohrstelle aus immer weiter ausbreitete. Langsam wurde es selbst den erfahrensten Seeleuten etwas mulmig, als das Schiff ordentlich durchgeschüttelt wurde. Mit einem letzten Krachen brach das Eis um das Schiff schließlich auf und die Polarstern stürzte durch einen bislang verborgenen Spalt in die Tiefe.

    Die Besatzung machte sich auf das Schlimmste gefasst, ohne zu wissen, was sie erwarten würde. Würde der freie Fall überhaupt jemals enden und sie den Aufprall noch lebend mitbekommen?

    Die Sekunden fühlten sich an wie Stunden - doch mit einem Mal sahen sie Licht am Ende des Tunnels, das sich als riesige, gewölbeartige Höhle herausstellte. Mit einem dumpfen Knall schlugen sie auf einem beweglichen Gebilde auf – der Sturz war beendet, doch sie rutschten erst noch einige Meter weit ab. Als sie langsam wieder aufblickten, konnten sie ihren Augen kaum trauen: sie waren auf einem schier unendlichen Berg aus Geschenken gelandet. Überall große und kleine Päckchen, eingebunden mit den schönsten Geschenkpapieren. Das Team war fassungslos. Zwischen den bunten Paketen glitzerten uralte Relikte, Spielzeuge, und Werkzeuge von monumentaler Größe. Während sie sich noch orientierten, betrat etwas die Höhle…

    Sie.

    Eine mehrere hundert Meter große Riesin mit goldblonden Haaren und funkelnden Augen, deren Blicke Neugier und Unbehagen zugleich verraten. Die Forscher sehen zu ihr auf wie Ameisen zu einem Berg. Trotz der eisigen Kälte in der Kammer trägt sie nur einen roten Bikini, der ihren gigantischen weiblichen Körper allerdings perfekt in Szene setzt.

    „Was ist das denn für ein seltsames Spielzeug, da stimmen ja die Proportionen überhaupt nicht? Und verpackt ist es auch nicht!“ murmelt sie in einer Stimme, die das Eis erzittern lässt. Sanft – zumindest aus ihrer Perspektive – greift sie nach dem Schiff und hebt es hoch wie ein Mensch ein Modellboot. Die Besatzung klammert sich panisch fest, während die riesige Frau neugierig die winzige Konstruktion begutachtet.

    „Das ist… ihr seid... keine Spielzeuge?“ fragt sie schließlich, ihre Augenbrauen heben sich überrascht. Als die Menschen hektisch winken und versuchen, ihre Situation zu erklären, lächelt sie sanft.

    Die Frau stellt sich als "Yuliva" vor, ein uraltes Wesen, das seit Jahrtausenden im Verborgenen lebt. Sie erzählt, dass sie die ursprüngliche Quelle aller Weihnachtslegenden sei. Die Mythen um den Weihnachtsmann wurden über die Jahrhunderte verfälscht – in Wahrheit war sie es, die den Geist von Großzügigkeit und Freude in die Welt brachte. Ihr Auftrag war es, die Menschheit zu inspirieren, sich gegenseitig zu helfen und Hoffnung zu bewahren, besonders in den dunkelsten Zeiten.

    Doch Yuliva hat sich zurückgezogen, als die Menschen ihre Geschichte vergessen und den Fokus auf Konsum und Kommerz gelegt haben. Ihre "Eishölle" ist kein Gefängnis, sondern ihr Rückzugsort – eine Zuflucht vor der Gier der Welt.

    Die Crew des Forschungsschiffs ist überwältigt von ihrem Anblick und ihrer Geschichte. Doch bevor sie gehen dürfen, warnt Yuliva sie: Wenn die Menschheit nicht bald lernt, in Harmonie mit der Natur und miteinander zu leben, könnte sie sich gezwungen sehen, einzugreifen. Ihre Präsenz ist nicht nur friedlich – sie birgt auch die Kraft, ganze Kontinente zu formen oder zu zerstören. Die Mannschaft gibt ihr das Versprechen, dass sie der Welt von ihr erzählen werden und ihre Botschaft verkünden. Einigermaßen zufrieden, aber noch ungläubig, bringt Yuliva die Polarstern zurück in den Ozean. Sie schiebt das massive Eis auseinander, als wäre es Papier und bereitet dem Schiff so freie Fahrt gen Heimathafen.

    Als das Forschungsschiff schließlich zurückkehrt, wird Yulivas Existenz der Öffentlichkeit bekannt. Die Welt ist zunächst schockiert, und die Begegnung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit.

    Die Adventszeit ist geprägt von den Diskussionen um Yuliva. Wissenschaftler überlegen, wie sie sie weiter erforschen können, während sich die Regierungen der Welt auf Verhandlungen vorbereiten. Spielzeughersteller wissen, dass das ihre Chance sein würde – allerdings erst im nächsten Jahr, für diese Bescherung war bereits alles produziert und an die Geschäfte verteilt.

    Genau konnte keiner sagen, was dieses Jahr an Weihnachten passieren würde – nur Yuliva.

    Nach langem Überlegen und den Worten der Crew, die sie besucht hatten, dachte Yuliva über ihre Isolation nach. Schließlich zuckt sie mit ihren gigantischen Schultern, lässt ein donnerndes Lachen ertönen, das Eis und Felsen erbeben lässt, und sagt:

    „Sei’s drum! Wenn die Menschen eine Weihnachtsikone wollen, dann sollen sie sie bekommen – aber diesmal in ihrer wahren Form!“

    Um sich dem Anlass entsprechend zu kleiden, zaubert sie sich einen atemberaubenden Dress und eine Mütze aus tiefrotem Samt, verziert mit schneeweißen Pelzsäumen. Der Stoff scheint aus der Luft selbst gewebt und erinnert an den legendären Mantel, den man aus den vielen Weihnachtsgeschichten kannte, dazu ein schwarzer Gürtel mit einer goldenen Schnalle.

    Schließlich aktiviert sie ihr magisches Gletschertor - eine Art Teleporter und das eigentliche Hilfsmittel zur Verteilung der Gaben. Sie hat zwar bisher nur die Geschenke damit transportiert, aber warum sollte sie es nicht auch mal für ihren Körper verwenden? Wie auch immer, am anderen Ende ist bereits der Central Park in New York zu erkennen...


    Das Spektakel der Ankunft

    Der Abend des 24. Dezember 2024 begann trotz allem wie jeder andere Weihnachtsabend in der Stadt, mit hektischem Last-Minute-Shopping und glitzernden und teils kitschigen Lichtern.

    Mit einem gestreckten Schritt durch das Gletschertor durchbricht Yuliva die Hektik und erscheint inmitten von New York City – eine Stadt, die niemals schläft, und nun buchstäblich den Atem anhält. Die gigantische Frau überragt die Wolkenkratzer, und jeder ihrer Schritte lässt die Straßen vibrieren. Menschen strömen herbei, ihre Smartphones erhoben, während sie die Erscheinung mit offenen Mündern bestaunen.

    Um sich ihren neuen Anhängern zuzuwenden, geht Yuliva in die Knie, sodass sie ihre gewaltige Größe ein wenig reduziert – und beginnt, ihre Botschaft zu verkünden:

    „Ich bin Yuliva, die Quelle eurer Weihnachtsgeschichten. Eure Filme, eure Lieder, eure Bräuche – sie stammen von mir und handeln über mich. Doch eure Welt hat sich verändert. Ihr habt vergessen, was Weihnachten wirklich bedeutet: das Teilen, das Geben, die Freude.“

    Die Menschen sind nach wie vor gebannt, Livestreams verbreiten die Nachricht ihrer Ankunft in Sekundenschnelle um den gesamten Globus.

    „Heute ist Weihnachten und ich werde euch daher ein Geschenk bereiten, das euch helfen soll, euch zu besinnen! Wartet nur kurz, ich mach es mir bequem!“

    Ein sanftes Lächeln ziert ihr Gesicht, während sie sich, völlig ruhig und gelassen, in den Schneidersitz begibt, direkt im Central Park - ihr massiver Körper formt eine neue Landschaft inmitten der Stadt. Langsam bewegt sie ihre Hände in Richtung ihres Oberteils. Behutsam, und als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, zieht sie es nach unten, bis sie schließlich barbusig vor den Menschen sitzt.

    Während die Schaulustigen noch erstarrt sind ob dieses unglaublichen Anblicks, beginnt Milch aus ihren gewaltigen, berggroßen Brüsten zu fließen; eine cremeartige, warme Flüssigkeit, die nach Zimt und Honig schmeckt. Die Luft füllt sich mit einem süßen, berauschenden Duft, und die Milch, die hektoliterweise zunächst wie Wasserfälle an ihrem Körper herunterfließt, sammelt sich erst in natürlichen Becken um sie herum, ehe sie langsam sogar die Straßen füllt.

    Die Wirkung der Milch ist magisch: Wer sie trinkt, fühlt sich von Glück, Frieden und kreativer Inspiration erfüllt. Sorgen und Ängste scheinen wie weggeblasen. Einige berichten sogar, dass der kostbare Trunk ihnen Visionen von einer besseren Welt schenkt, in der Menschen in Harmonie miteinander und der Natur leben.

    Die Stadtbewohner, völlig fasziniert, eilen in Scharen herbei, um einen Schluck dieser wunderbaren Köstlichkeit zu ergattern.

    Aber Yuliva selbst genießt den Augenblick fast noch mehr als die Menschen. Sie schließt ihre Augen und entspannt sich, während der Druck, mit dem sie die Milch verteilt, sich stetig erhöht. Inzwischen spritzt die kostbare Flüssigkeit in hohem Bogen aus ihren Brustwarzen, Menschen die an der falschen (oder richtigen?) Stelle stehen werden weggespült wie bei einem Wasserwerfereinsatz – nur in diesem Fall erfreut es sie, sie versuchen immer wieder, der göttlichen Flut standzuhalten.

    Nach einiger Zeit blickt Yuliva wieder auf und beobachtet das Treiben mit einer Mischung aus Amüsement und Melancholie. „Die Menschen denken, sie seien so klug, dabei werden sie nie richtig reif“ murmelt sie, während sie die Szene betrachtet. „So begierig, so voller Staunen... doch so oft blind für das Wesentliche. Aber diese Nacht sei es ihnen verziehen. Sie sind ja doch ganz niedlich.“

    In ihrer freudigen Erregung überlegt Yuliva, wie sie die maximale Wirkung für alle Menschen in der Stadt erreichen kann. Die Lösung liegt auf der Hand: Während die Milch weiterhin mit einer Wucht aus ihren Nippeln schießt, die jeden irdischen Feuerwehrschlauch blass aussehen lässt, richtet sie sich wieder auf. Kein Beobachter ist in der Lage, ihre Größe und die Reichweite des Strahls abzuschätzen, aber selbst entfernteste Wolkenkratzer und Straßenzüge werden noch erreicht und mehr als leicht benetzt. Mit einer kunstvollen Drehung um die eigene Achse perfektioniert sie ihr Meisterwerk.

    Nachdem sie sich einige Zeit hingegeben hat, lässt sie den Strom versiegen und bedeckt ihre Oberweite wieder. Sie richtet das Wort erneut an die Menge:

    „Meine Gabe ist nicht unendlich. Meine Milch ist ein Geschenk, Nektar nicht nur für den Körper, sondern für die Seele. Nutzt sie, um euch zu erinnern, was wirklich zählt: Gemeinschaft, Großzügigkeit und Liebe. Doch seid gewarnt – wenn ihr dieses Wissen verschwendet, wird dieser Besuch der letzte friedvolle sein.“

    Ihre Stimme hallt durch die Straßen von New York, während sich das Gletschertor langsam wieder öffnet. Die durchnässten und berauschten Menschen blicken ihr ehrfürchtig nach, als sie langsam hindurchschreitet und schließlich verschwindet, als wäre sie nie da gewesen.

    Nur die Spuren der Milch bleiben, und mit ihnen eine Herausforderung: Wird die Menschheit Yulivas Botschaft ernst nehmen? Oder wird dieses himmlische Geschenk am Ende nur ein weiterer Moment sein, der in der Geschichte verblasst?

    Weihnachten 2025 wird es zeigen.

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