- Zusammenfassung
- Halloween steht vor der Tür - da ist es Zeit für ein paar Gruselgeschichten. Heute geht es um einen kleinen Mitternachtssnack.
- Enthält
- vore
- Blutig
- Nein
- Autor
- ThErrar und Graf Shrinkula
Es war ein kalter Herbstabend, als ich mich in den tiefen Wäldern verirrte. Der Nebel legte sich wie eine dichte Decke über die Bäume und machte es schwer, den Weg zu erkennen. Stundenlang wanderte ich umher, die Finsternis umschlang mich immer mehr, bis ich schließlich ein Licht in der Ferne sah. Hoffnungsvoll folgte ich dem Schein und gelangte zu einem alten, halb zerfallenen Haus, das aussah, als wäre es einem gruseligen Märchen entsprungen.
Ich klopfte an die Tür, und eine gebeugte alte Frau öffnete. Ihr Gesicht war von tiefen Falten durchzogen, und ihre Augen durchdrangen unheilvoll die Dunkelheit. "Bitte", flehte ich, "ich habe mich verlaufen. Kann ich hier übernachten?"
Die alte Frau lächelte ein zahnloses Lächeln und nickte. "Natürlich, mein Sohn. Komm herein und wärme dich auf." Ich trat ein und spürte sofort die Wärme des Feuers im Kamin. Sie führte mich zu einem kleinen Gästezimmer und sagte, dass ich mich ausruhen solle. "Ach, wenn du die Toilette suchst, einfach den Flur hinunter, aber geh nicht aus Versehen in den Keller", sprach sie, bevor sie die Tür schloss.
In der Nacht wachte ich mit einem dringenden Bedürfnis auf. Ich tastete mich im Dunkeln durch den Flur, aber anstatt die Toilette zu finden, stieß ich auf eine hölzerne Kellertür, die halb geöffnet war. Die Neugier überwältigte mich. Die schier endlosen Stufen knarrten unter meinen Schritten, und je weiter ich nach unten ging, desto kühler und feuchter wurde die Luft. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Meter ich wohl abgestiegen war, aber schließlich erreichte ich einen düsteren Raum, der von schwachem, grünlichem Licht erhellt wurde, das aus einer einzigen, an der Decke hängenden Glühbirne strömte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich mich umsah. Nachdem sich meine Augen besser an die Dunkelheit angepasst hatten, bemerkte ich eine riesige Gestalt in der Ecke des Raumes. Eine gigantische Frau, vielleicht 30 Jahre alt, gefesselt in schweren Ketten, kniend auf dem kalten Steinboden. Selbst in dieser Körperhaltung berührte ihr Kopf die Decke und ich fühlte mich winzig im Vergleich zu ihr. Die Ketten, die sie hielten, waren dick und rostig, und es war offensichtlich, dass sie schon lange hier unten war.
Plötzlich hörte ich hinter mir Schritte. Die alte Frau stand am Fuß der Treppe, ein unheimliches Grinsen auf ihrem Gesicht. "Ich sehe, du konntest der Versuchung nicht widerstehen und hast meine Tochter schon kennengelernt", sagte sie mit einer Stimme, die vor Bosheit triefte. "Sie ist seit ihrer Geburt verflucht und daher gezwungen, in diesen Ketten zu bleiben. Aber sie hat etwas Hunger von den vielen Wachstumsschüben. Warum hilfst du ihr nicht, mein Sohn?"
Bevor ich reagieren konnte, gab die alte Frau ihrer riesigen Tochter ein Zeichen. Die Kreatur streckte sich schnell in meine Richtung, ihre Ketten rasselten laut. Panisch drehte ich mich um, doch die rettende Treppe schien unendlich weit weg zu sein. Ich spürte, wie ihre gewaltige Hand nach mir griff und mich festhielt. Ihre Finger waren eiskalt und stark wie Stahl.
"Nein! Bitte nicht!" schrie ich, aber meine Schreie verhallten ungehört. Die übermenschliche Frau hob mich mühelos hoch, ihre Augen funkelten vor Hunger und Verzweiflung. Die Alte lachte hämisch, als sich der Mund der Riesin öffnete, bereit, mich lebendig zu verschlingen.
Als meine Knochen knackten realisierte ich, dass es keinen Entkommen gab. Ich war gefangen im albtraumhaften Speiseplan der verfluchten Tochter, und meine letzte Hoffnung verglühte in der Dunkelheit, als der Mund sich wieder schloss.