- Zusammenfassung
- Gustav hatte völlig betrunken einen schrecklichen Verkehrsunfall verursacht. Das Schiksal weist ihm aber die gerechte Strafe zu und weist ihm für sein folgendes Leben die jämmerliche Existenz als Kröte zu. Es stellt sich heraus, dass seine neuen "Brüder" allesamt ein schlimmes menschliches Leben geführt hatten. Gustav war offensichtlich in einer Art Strafkolonie wiedergeboren worden. Zunächst erfreuen sich aber alle an ihrem neuen Leben - bis das Schicksal erneut zuschlägt!
- Enthält
- shrink
transformation
crushing - Blutig
- Nein
- Autor
- selber
Wiedergeboren, oder: Ein kurzes Leben im Gras
Gustav rieb sich die Augen, als er an einem feucht-warmen Spätsommertag aufwachte. Er wusste sofort, dass irgendetwas Schlimmes passiert war. Erinnerungsfetzen von einem schweren Verkehrsunfall flogen an seinem geistigen Auge vorbei. Sein Körper lag neben seinem zerstörten Wagen in einer Blutlache auf der Straße, um ihn herum Sanitäter. Auch einen weiteren, völlig zerstörten Wagen sah er, aus dem die Feuerwehr kopfschüttelnd mehrere Insassen heraus schnitten. Bei diesem Fahrzeug war nicht einmal mehr die Marke zu erkennen. Wie von oben sah er das alles. Das letzte woran sich Gustav erinnern konnte war die schwarze Plane, die man ihm über das Gesicht zog. Nach und nach kamen weitere Erinnerungen hoch: An die Kurve, in die er viel zu schnell eingefahren war, obwohl er im Vollrausch eh Probleme hatte, die Spur zu halten. In der Kurve kam er ins Rutschen und raste in den Gegenverkehr.
Als er sich jetzt umschaute kam ihm alles unwirklich riesig vor: Bäume, Sträucher, und sogar die Wiese erschien ihm wie ein Wald aus riesigen hohen Grashalmen. Er schaute auf seine Hände und erschrak, als er anstatt seiner Finger nur glibberige Klauen sah. Auch aufrecht gehen konnte Gustav nicht mehr, dafür aber weit springen – zumindest nach seinen neuen Maßstäben. Das Spiegelbild einer Pfütze bestätigte seinen Verdacht schließlich: Er war bei dem Unfall wirklich gestorben, und nun im Körper einer winzigen hässlichen Kröte wieder geboren worden! Hatten diese Buddhisten doch recht gehabt! Und das Karma seines wenig rühmlichen Todes hatte voll zugeschlagen, und wies ihm nun eine erbärmliche Existenz als Kröte zu!
Um ihn herum hüpften zahllose weitere kleine Kröten durchs Gras, allesamt gerade aus dem Laichteich entstiegen, wo er wohl den Sommer als Kaulquappe verbracht hatte, woran er aber keine Erinnerung hatte.
Aber die neu erlangte Jugend machte ihm sogar Spaß, als er mit seinen neuen Kumpels auf trockenes Gelände wechselte, um sich dort an Spinnen und Insekten satt zu fressen, um Fettreserven für den Winterschlaf zu sammeln! Es war ein geselliges Treiben, und alles quakte und quatschte durcheinander, und wie selbstverständlich beteiligte sich Gustav an dem Gebrabbel. Munter wurde der neueste Klatsch und Tratsch ausgetaucht und Vermutungen über das Ziel der Wanderung angestellt. Es stellte sich jedoch heraus, dass alle Babykröten ein übles Vorleben als Mensch verbracht hatten. Viele brüsteten sich sogar jetzt noch mit ihren menschlichen Missetaten, wie sie im vorherigen Leben andere Menschen betrogen, bestohlen, verletzt oder sogar umgebracht hatten. Damit war wohl klar, dass das schlechte Karma der Grund für ihre jetzige jämmerliche Existenz gewesen sein muss!
Aber zunächst hüpfte die ganze Bande einigermaßen vergnügt durch die Wiese. Dass das Karma mit den üblen Gesellen noch nicht fertig war, konnten sie noch nicht wissen, als plötzlich eine gewisse Unruhe in der Luft lag und der Boden unter ihnen zu zittern begann. Das Zittern wurde zu einem Beben, das sich zu einem immer stärker werdenden Grollen und Dröhnen steigerte! Dann fielen riesige Schatten auf die ganze Krötengesellschaft, und schließlich stampften unzählige schlanke Beine mitten durch die Gesellschaft!
Das Karma meinte es wirklich nicht gut mit den kleinen Hüpfern, schickte es doch eine ganze Horde junger Damen mitten durch ihre Kinderstube! Die schritten einfach unbedarft in ihrem sommerlichen Outfit, mit kurzen Hosen oder Röcken, sowie bequemen Sneakern mit zügigen Schritten weiter quer über die Wiese, und traten völlig arglos alles nieder, was ihnen unter die Sohlen geriet: In der Hauptsache die Gräser, Kräuter, Pilze, aber auch immer wieder verschiedenes Kleingetier. Auch Gustavs neue Freunde erwische es! Oft verschwanden sogar mehrere von ihnen unter einem einzigen Tritt, und einen Augenblick später war von den Unglücklichen kaum mehr als ein schmutzig-blutiger Fleck übrig!
Während sich immer mehr weiße Sneaker wie ein Trommelfeuer ihren Weg bahnten und wahllos alles unter sich platt traten, was unter ihre Sohlen geriet, hüpften die kleinen Kröten panisch und unkoordiniert kreuz und quer. Wer es nicht rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich heraus schaffte wurde wohl früher oder später einfach zerstampft werden!
Einige wenige Mädels währen auch keine große Sache gewesen. Niedergetretene Pflanzen hätten sich nach einem einzelnen Tritt meist sogar wieder aufgerichtet, und auch der Schaden an der Kleinfauna wäre im Rahmen geblieben. Die „Weiberhorde“, bestehend aus bestimmt über 50 jungen Ladys, verursachte dagegen nach und nach regelrechte Verwüstungen, und das flachgetrampelte Grünzeug begann sich mit dem weichen Boden zu vermengen! Gustav sah zu, wie eine Dame leichtfüßig ihren Sneaker auf einen flachen Stein setzte und dann einfach über ihn hinweg stieg – ohne zu ahnen, dass sie dabei eine ganze Ameisenbrut, die unter dem Stein lebte, einfach zerquetschte!
Eine Dame rief plötzlich belustigt: „Hey Mädels, guckt mal die lustigen kleinen Fröschlis überall!“. Die Horde blieb stehen und einige Mädels gingen in die Hocke, um sich das genauer anzusehen. Gustav sah, wie sich direkt vor ihm die Schuhspitze eines Mädels, das gerade in die Hocke ging, tief in den weichen Boden drückte. Unter der hoch gelupften Sohle klebten die grausigen Reste einer ganzen Reihe seiner Freunde!
Auch einem der Mädels fiel auf, dass ihre Wanderung Opfer gefordert hat: „Guckt mal, die armen hier“, rief ein Mädel plötzlich und deutete auf ein paar Kröten, von denen nur noch ausgequetschte Hüllen aus Haut übrig waren. „Ich glaube die haben wir platt gemacht!“ „Na und?“, meinte ein anderes Mädel. „Ich kann die Viecher eh nicht ab!“ Ausgerechnet in diesem Moment erblickte sie Gustav, der bislang überlebt hatte – und um ihre Abscheu zu verdeutlichen zerquetschte sie ihn absichtlich unter ihrem Nike-Sneaker, drehte ihren Fuß zur Sicherheit noch ein paarmal hin und her, als würde sie eine weggeworfene Zigarette austreten, und zog ihn zum Abschluss zurück, so dass sich die Reste unter der reibenden Sohle als schmutzige Spur auf dem Boden verteilen.
Schließlich zog die Horde weiter, und die nachfolgenden jungen Damen erledigten den Rest, so dass sich zum Schluss eine Spur aus Tod und Verwüstung durch die Waldwiese zog. Somit hatte das Karma seine Pflicht getan, und die ganze Bande aus vormals üblen Gesellen nahezu völlig ausgelöscht. Als was sie wohl diesmal wiedergeboren werden?